Die Weck- und Schießgesellschaft , kurz WSG genannt ist eine Untergruppe von Mitgliedern der Sportschützengesellschaft Köln-Ostheim. Die Hauptaufgabe der meist vier Kanoniere besteht darin die im Ort ansässigen Mitglieder der Ostheimer Schützen zu wecken und dies ist immer am Schützenfestsonntag. Morgens um 7.00 Uhr treffen sich die Wecker mit dem Tambourkorps und fahren nach einem Plan bei allen Mitgliedern der Gesellschaft an. Dabei haben sie den originalgetreuen Nachbau einer Neunpfünder Feldkanone A. D. 1793. Geschossen wird mit Alarmpatronen des Kalibers 12. Bei dem Knall und den Tönen der Musiker ist es bisher den Weckern noch immer gelungen die Mitglieder rechtzeitig zu den anstehenden Veranstaltungen des Tages zu wecken. Die Bevölkerung spielt dabei auch mit, denn Beschwerden sind bisher ausgeblieben und dafür bedankt sich die WSG noch einmal recht herzlich bei den Ostheimer.
Die zurzeit aktiven WSG-Kanoniere sind Alexander Berghäuser, Daniel Hampicke, Markus Hampicke und Stefan Engelhardt.
Laudatio zum 25-jährigen Jubiläum der WSG
Gründungsmitglied im Jahre 1976 war Franz Bolder. In der folgenden Zeit waren Wilfried Theis, Günter Empt, Pit Simon, Willi Heinen Mitglieder der WSG.
Geweckt wurde bei der Sportschützengesellschaft Köln-Ostheim schon immer. Am Anfang zog der Kommandant zusammen mit einigen Wegbegleitern und dem Tambourkorps Rath-Heumar durch den Ort, um alle Mitglieder Sonntagmorgens zu wecken. Mit dabei war schon damals Franz Bolder und als alter Waffennarr gab er sich mit den damals durchgeführten Bölleraktionen nicht zufrieden. Etwas anderes musste her und so besorgte er sich eine kleine Kanone mit Alarmpatronen des Kalibers 12.
Die Weck- und Schießgesellschaft war geboren. Zu dem Wecken kamen auch Bölleraktionen zu Geburtstagen, Polterabende und sonstigen Festivitäten. Unterstützt wurde Franz Bolder schon früh von Pit Simon, Günter Empt und Wilfried Theis. Danach kamen noch Jürgen Burghan, Willi Heinen dazu. Nun musste eine Standarte her. Manfred Gräf, ehemaliges Mitglied der Ostheimer Schützen malte zuerst einmal auf die Vorder- und Rückseite eines Kartons eine Kanone bzw. ein Hahn zum Zeichen des Weckens und Böllerns. Finanziell gestärkt durch die Bölleraktionen und durch die guten Kontakte von Wilfried Bolten nach Bayern konnte die Standarte dann später auf Stoff gestickt werden. Analog dazu erhielt die WSG dann noch etwas später eine Spende der Eheleute Bolten in Form einer Tischfahne. Die Wünsche der WSG sich zu komplettieren waren damit aber noch nicht gestillt. Als nächstes sollte eine Uniform das Outfit der Wecker verschönern. Hier gingen die Meinungen auseinander. Zu guter letzt und auch wegen der hohen Kosten sprangen nur noch Spencer heraus, die etwas den Anschein vermitteln als wären die Kanoniere Barkeeper auf einem Traumschiff. Der vorerst letzte große Wunsch war dann noch der originalgetreue Nachbau einer Feldkanone. Auch sie sollte mit Alarmpatronen des Kalibers 12 böllern. Hier wurde das Ehrenmitglied Hans Schumann gebeten sich darüber einmal Gedanken zu machen. Die Kosten für ein solches Schmuckstück waren immens. Ein Transportwagen und eine Unterkunft wurden auch noch benötigt.
Bis es dann aber soweit war mussten die Wecker weiter Geld sammeln gehen. Und sie waren dabei nicht faul. Sie wagten sich auf die Bretter die die Welt bedeuten. Und so wurden eigene Veranstaltungen geplant, organisiert und durchgeführt. Die erste Veranstaltung war der Auftritt der „Ustemer Bläck Fööss“. Höhepunkt war dabei sicherlich der Auftritt von Franz Bolder, Heinz Auge als Gast und Wilfried Theis. Als „die drei vun der Eierquell“ sagen sie: Kam ein Bügeleisen geflogen und noch vieles mehr. Weiter ging es dann mit Unterstützung von Peter Buchmüller und Wilfried Bolten zur nächsten Veranstaltung. Hier trat man als die Teleboys auf. Und auch bei dieser Veranstaltung zeigte sich das schauspielerische Talent der Teilnehmer.
Ein Highlight war dann die „Mann-o-Mann-Show“. Hierzu konnten noch weitere Mitstreiter dazu gewonnen werden. Siggi Knobba und Werner Pohle waren es, die mit ihren Einlagen als Ritter Kunibert bzw. als Erzähler von den „zwei Möglichkeiten“ die Lacher auf ihrer Seite hatten und so war es nicht verwunderlich, dass Siggi Knobba bei der Show als Sieger hervor ging.
Zwischenzeitlich hatten die Wecker die Einzelheiten zum Bau einer Kanone bzw. deren Unterkunft geregelt. Der Vorstand gab ebenfalls sein ok und so wurde die Kanone gebaut und am 6. Mai 1995 auf den Namen „Dicker Johannes“ getauft und den Mitgliedern der Sportschützengesellschaft während eines gemütlichen Abends präsentiert. Als Dankeschön für den kostengünstigen Bau der Kanone durch Hans Schumann, wurde er zum Ehrenkanonier der WSG ernannt. Siggi Knobba ermöglichte durch seine Spende den Kauf eines Transportanhängers und die kostenfreie Unterbringung der Kanone in seiner Garage. Auch Siggi Knobba wurde von der WSG zum Ehrenkanonier ernannt. Am 31.12.1999 konnte die WSG den Mitgliedern der Sportschützengesellschaft die vollständige Bezahlung der Kanone vermelden. Mit der am 28. September 2001 durchgeführten Jubiläumstour wurde den Mitgliedern ein bisher letzter Höhepunkt präsentiert.
Auf 25 Jahre WSG, eingebettet in die Sportschützengesellschaft Köln-Ostheim ein dreifaches Gut Schuss.
Autor: Wilfried Theis
28.9.2001
Bilder der Jubiläumstour
Die Jubiläumstour startete am Schießstand in Ostheim. Mit der Schokobimmelbahn ging es dann über Kalk, Deutz bis in die Altstadt. Dort nahm man an einer Abendfahrt der KD Wappen von Köln teil. Bei Unterhaltung und einem leckeren Essen wurde das Jubiläum ausgiebig gefeiert. Am späten Abend fuhr man dann mit der Bimmelbahn wieder zurück nach Ostheim, wo der Ausklang in der Gaststätte “Em Höttche” stattfand.
Neunpfünder Feldkanone A. D. 1793 der WSG
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